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Die Zukunft der Energieversorgung – Was Deutschland von Norwegen lernen kann

Der Artikel beleuchtet die Herausforderungen und Chancen im Energiemarkt, insbesondere im Kontext der Energiewende und der Integration erneuerbarer Energien. 

In Norwegen hat es kürzlich Negativpreise für Strom gegeben – also wurde Energie quasi verschenkt. Mit -0,06 € pro Kilowattstunde setzte Norwegen einen neuen Rekord. Doch was steckt dahinter, und warum betrifft das auch uns in Deutschland?

Warum gibt es Negativpreise?
Der Grund für die Negativpreise ist einfach: Es wird mehr Strom erzeugt, als verbraucht werden kann, insbesondere aus erneuerbaren Energien wie Wind und Solar. In solchen Situationen muss der überschüssige Strom vom Markt genommen werden, was sogar zu negativen Preisen führt. Das bedeutet, dass Produzenten dafür zahlen, wenn jemand den Strom abnimmt.

In Deutschland entstehen ähnliche Probleme: Im Jahr 2023 konnten 19 Terawattstunden erneuerbare Energie nicht eingespeist werden, weil die Infrastruktur fehlt, um diesen Strom richtig zu nutzen oder zu speichern. Die Kosten für das Ausgleichen dieser Netzüberlastungen – sogenannte Redispatch-Maßnahmen – beliefen sich auf 3,1 Milliarden Euro. Diese Kosten tragen am Ende die Verbraucher.

Ist hoher Stromverbrauch gut?
Es klingt paradox, aber in manchen Situationen kann ein höherer Stromverbrauch tatsächlich sinnvoll sein. Wenn es zu viel grüne Energie gibt, kann der Verbrauch dazu beitragen, das Netz zu stabilisieren und sogar die Kosten zu senken. Denn erneuerbare Energiequellen verursachen weniger CO2 und sind günstiger als fossile Brennstoffe. Ein höherer Verbrauch in Zeiten von Überproduktion unterstützt also sowohl die Umwelt als auch den Geldbeutel.

Bidirektionales Laden: Die Lösung der Zukunft
Norwegen zeigt, wie man solche Situationen effizient nutzt. Eine vielversprechende Technologie ist das bidirektionale Laden von Elektrofahrzeugen. Diese Autos können nicht nur Strom aufnehmen, sondern ihn auch ins Hausnetz einspeisen. So wird das Auto zu einer Batterie für Zuhause, die bei Überproduktion Energie speichert und später wieder abgibt. Diese Technologie ist bereits verfügbar und könnte auch in Deutschland helfen, überschüssige Energie zu nutzen und Stromkosten zu senken.

Fazit: Deutschland braucht mehr Tempo
Deutschland hat noch Nachholbedarf, wenn es um die effiziente Nutzung von erneuerbarer Energie geht. Besonders fehlen Speicherlösungen und eine bessere Infrastruktur. Technologien wie bidirektionales Laden oder fortschrittliche Energiespeicher können dabei helfen, das volle Potenzial der erneuerbaren Energien zu nutzen.

Um wettbewerbsfähig zu bleiben und die Energiewende voranzutreiben, müssen wir in Deutschland mehr investieren und neue Lösungen schneller umsetzen. Die Zukunft der Energie liegt in der Effizienz, und Deutschland darf hier nicht den Anschluss verlieren.
Jetzt liegt es an uns allen: Verbraucher, Unternehmen und Politik müssen gemeinsam handeln, um von diesen Entwicklungen zu profitieren.

Quelle: https://www.focus.de/earth/experten/probleme-der-energiewende-experte-dann-kommt-in-deutschland-der-wahre-strom-hammer_id_260276537.html